Der Förderverein wurde im Juli 2003 auf Initiative einer Handvoll engagierter Dorfbewohner als gemeinnütziger Verein für Kultur- und Dorfförderung gegründet. Das Interesse der Diensdorf - Radlower am Verein war von Anfang an beachtlich, die Mitgliederzahl hat sich im Verlauf der zurückliegenden Jahre vervielfacht; aus den 24 Gründungsmitgliedern sind inzwischen über 80 geworden. Dabei sind die Mitglieder über die Region und ganz Deutschland verteilt.
Anfangs in der Kulturarbeit vom Kulturamt Beeskow geringfügig finanziell unterstützt, trägt der Verein sich inzwischen selbst, Spenden, Einnahmen aus Eintrittsgeldern und viele Stunden ehrenamtlicher Arbeit der Mitglieder und des Vorstandes machen es möglich.
Die kulturellen Veranstaltungen finden in der „Alten Schulscheune“, deren Geschichte eng mit der des Fördervereins verbunden ist, statt. Klaus John, Bürgermeister der Gemeinde Ende des vergangenen Jahrhunderts bis 2003, hatte den kulturellen Wert der historischen Dorfschule von anno 1834 , die gemeinsam mit der Schulscheune und dem Waschhaus das Kriegsende unversehrt überstanden hatte, rechtzeitig erkannt. Unermüdlich war er um Beschaffung von Fördergeldern bemüht, um die aus Feldsteinen alter Bronzezeitgräber erbaute Scheune zu einem dörflichen Kulturzentrum ausbauen zu lassen. Das heruntergekommene Gebäude wurde mit viel Sensibilität restauriert und im Sommer 2001 seiner Bestimmung - zuerst als Informationszentrum - übergeben. Seine Vorstellungen und Wünsche, die Scheune zu einem kulturellen Mittelpunkt werden zu lassen, konnte Klaus John leider nicht mehr realisieren, er verstarb zu aller Bestürzung im Februar 2003. So hat der Förderverein sein geistiges Erbe angetreten und ist bemüht, ein vielseitiges Programm auf hohem Niveau zu bieten; die hohen Besucherzahlen machen Mut, auf dem eingeschlagenen Weg weiterzugehen.
Lesungen mit namhaften Autoren, musikalische Veranstaltungen, Kabarett, Ausstellungen, kunsthandwerkliche Basare und open air Veranstaltungen ab Mitte 2006 haben der „Alten Schulscheune“ zu einem guten ruf in der Region – und darüber hinaus verholfen – so soll es bleiben!



Bau der Schule
Die Schule von Diensdorf und Radlow wurde 1834 als Neubau auf der Grenze beider Dörfer, Diensdorf und Radlow, errichtet. Die erste Schule im Ort gab es seit 1798 in der Nähe der Mühle in Diensdorf. Die Feldsteine für den Sockel des Hauses stammen von dem prähistorischen Gräberfeld, das nur wenige hundert Meter entfernt war. Die roten Ziegelsteine dürften aus der sich zu der Zeit im Ort befundenden Ziegelei stammen. Der Schulvorstand, bestehend aus den Schulzen und einigen angesehenen Bauern beider Dörfer, sorgte für den Zustand und Beheizung des Gebäudes, indem sie u. a. festlegten, wer wieviel Holz für die Schule zur Verfügung stellen musste.
Ausbau der Alten Schulscheune
1877 genügte das Haus nicht mehr den Anforderungen. Es musste umgebaut werden. Von 1877 bis 1928 wurde zur Ausgestaltung der Schule fast nichts getan. Erst 1928 wurden ein breites Fenster eingebaut, der Anstrich erneuert und neue Bänke aufgestellt. Von 1928 bis 1931 wird von dem Lehrer Wilhelm Weber berichtet, er hatte täglich 40 bis 44 Kinder zu unterrichten. Er wurde 1932 von dem Lehrer Walther Vongehr abgelöst, und er hatte bis zum Jahre 1938 immer über 50 Schüler. Bis 1945 wurden 8 Schuljahrgänge in einem Raum unterrichtet.






Nachkriegsjahre der Alten Schulscheune
1945 musste der Unterricht für Monate unterbrochen werden. Die Schule war nicht beschädigt, aber es herrschte große Unordnung. Der Raum wurde für durchziehende Flüchtlinge benötigt. Etwa Ende Mai wurde der Unterricht mit einem Teil der Schüler in der Wohnung der aus Berlin zugezogenen Lehrerin Frau Enskat wieder aufgenommen. Die Folgen des 2. Weltkrieges, der Zuzug der Flüchtlinge und Vertriebenen, hatten die Einwohnerzahl von 1939 = 413 Einwohner auf 1946 = 631 Einwohner erhöht, darunter viele Kinder. Im September 1947 zog die Schule in das Gutshaus nach Radlow. Nachdem die Schüler das alte Schulgebäude verlassen hatten, beheimatete es seit 1949 / 50 den Kindergarten.
Neuausrichtung der Alten Schulscheune
Der Kindergarten hat wiederum bis 1996 beiden Ortsteilen gedient, so dass das Gebäude 113 Jahre die Schule und 46 Jahre den Kindergarten beherbergte. Er wurde im August 1996 geschlossen. Die alte Scheune des Lehrers wurde im Jahre 2000/ 01 zu einem Touristischen Informationszentrum umgebaut.










Gründung des Fördervereins
Der Förderverein wurde im Juli 2003 als gemeinnütziger Verein für Kultur- und Dorfförderung von 25 engagierten Einwohnern gegründet. Die Alte Schulscheune war in den Anfangsjahren eine der wenigen ehrenamtlich betriebenen Kultureinrichtungen der Region. In den Folgejahren konnte das Objekt, auch mithilfe von Förderprogrammen weiterentwickelt werden. So kamen 2004 Toiletten als Anbau dazu. 2008 wurden eine erste Hofbühne sowie ein Ausschank in das historische Waschhaus eingebaut. Die große positive Resonanz des Publikums führte dazu, dass die Hofbühne 2013 erneuert wurde und 2018 eine größere Erweiterung um ein Foyer, Behinderten WC und ein Überdach erfolgte. 2024 wurde der Ausbau mit einer Überdachung im Hof abgeschlossen.
Zum 20jährigen Jubiläum 2023 konnte eine beeindruckende Bilanz vorgestellt werden. Über 90 Mitglieder sind im Verein organisiert und über 700 kulturelle Veranstaltungen, von der Vernissage bis zum Rockkonzert, wurden organisiert.